Herzlich willkommen zu einem kleinen Einblick in die Welt der Osteopathie

Der Mensch wird in der Osteo­pa­thie als Ein­heit betrach­tet und somit wer­den auch die Organ­sys­te­me wie das Ner­ven­sys­tem, ins­be­son­de­re das auto­no­me Ner­ven­sys­tem, das Ver­dau­ungs­sys­tem, das Ske­­lett- und Mus­kel­sys­tem und das Fas­zi­en­sys­tem in der Behand­lung mit­ein­an­der verbunden.

Ziel der Osteo­pa­thie ist die Anre­gung der Selbstheilungskräfte.

Um dies zu errei­chen, wird die Zir­ku­la­ti­on in den ent­spre­chen­den Gewe­ben ver­bes­sert. Der Stoff­aus­tausch wird ange­regt, die ent­spre­chen­den Bah­nen wer­den (z.B. durch Lösen von Blo­cka­den) befreit. Durch die ver­bes­ser­te Situa­ti­on im Gewe­be oder Gelenk wird die Beweg­lich­keit wie­der her­ge­stellt und Schmer­zen kön­nen auf­ge­löst werden.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und eine Auf­lis­tung mög­li­cher Behand­lungs­me­tho­den fin­den Sie unter dem Berufs­ver­band der Osteo­pa­then Deutsch­land VOD  (www.osteopathie.de).

Die Osteo­pa­thie glie­dert sich in vier Berei­che, die eng mit­ein­an­der ver­wo­ben sind.

Die craniosacrale Behandlung, eine sanfte Methode

Teil die­ser Behand­lungs­me­tho­de ist, dass der The­ra­peut sei­ne geschul­ten Hän­de auf spe­zi­el­le Kör­per­ab­schnit­te legt und so einen pul­sie­ren­den Rhyth­mus, die cra­ni­o­sa­cra­le Bewe­gung der Hirn- und Rücken­marks­flüs­sig­keit, erspürt. Er kann so, oder auch ohne Beach­tung des Rhyth­mus, Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen der Kno­chen des Gesichts- und Neu­r­al­schä­dels, des Kreuz­bei­nes und des zen­tra­len Ner­ven­sys­tems behut­sam behandeln.

Die puls­ähn­li­che Bewe­gung ist eine zen­tra­le bio­lo­gi­sche Bewe­gung, die unse­re Vita­li­tät und Lebens­kraft zum Aus­druck bringt. Durch die sanf­te Arbeit am Kopf, am Mem­bran­sys­tem (Hirn­häu­te), an der Wir­bel­säu­le und am Kreuz­bein kann das cra­ni­o­sa­cra­le Sys­tem wie­der ins Gleich­ge­wicht gebracht werden.

Es erfolgt dabei eine tie­fe Ent­span­nung von Kör­per und Geist. Die Haupt­rol­le spielt hier die Ent­span­nung des auto­no­men Ner­ven­sys­tems, also des Para­sym­pa­thi­kus (ins­be­son­de­re des Vagusnerves).

Finden Sie innere Stärke und Ausgeglichenheit.

Die vis­ze­ra­le Osteo­pa­thie wid­met sich der Behand­lung der inne­ren Organe.

80 Pro­zent der Ursa­chen von Erkran­kun­gen und Schmer­zen in der osteo­pa­thi­schen Pra­xis sind in den Bauch­or­ga­nen begrün­det. Die­se Erkennt­nis macht sich die Ver­knüp­fung der inne­ren Orga­ne mit dem Ske­­lett- und Mus­kel­ap­pa­rat zunutze.

Durch Fas­zi­en beein­flus­sen sich die Becken‑, Bauch- und Brust­or­ga­ne gegen­sei­tig. So kann zum Bei­spiel ein Rücken­schmerz sei­ne Ursa­che im ver­kleb­ten oder ver­narb­ten Darm haben oder durch man­gel­haf­te Beweg­lich­keit zwi­schen Leber und Magen ver­ur­sacht wer­den. Dank der sanf­ten Behand­lungs­me­tho­den der vis­ze­ra­len Osteo­pa­thie kann der Darm effi­zi­ent und medi­ka­men­ten­frei behan­delt wer­den und somit der Rücken­schmerz erfolg­reich bekämpft werden.

Knochen, Muskeln und Gelenke

Die parie­ta­le Osteo­pa­thie behan­delt struk­tu­rel­le Stö­run­gen der Kno­chen, Mus­keln und Gelen­ke. In mei­ner osteo­pa­thi­schen Arbeit ach­te ich dar­auf, dass Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen nach dem ganz­heit­li­chen Prin­zip behan­delt werden.

Die Ursa­chen einer Ein­schrän­kung oder Erkran­kung wer­den unter Ein­be­zie­hung aller Kennt­nis­se und Tech­ni­ken gefun­den. Dem  Gewe­be oder Gelenk wird die best­mög­li­che Zir­ku­la­ti­on (Stoff­aus­tausch, Blut- und Lymph­fluss) zurückgegeben.

Dann kön­nen durch sanf­te mobi­li­sie­ren­de Tech­ni­ken (MET = Mus­kel-Ener­­gie-Tech­­ni­ken) Ver­span­nun­gen und Blo­cka­den gelöst und das Bewe­gungs­aus­maß in den ein­ge­schränk­ten Gelen­ken erwei­tert werden.

Ist das Gelenk gut vor­be­rei­tet, kön­nen ab und an auch geziel­te Tech­ni­ken aus der manu­el­len The­ra­pie ein­ge­setzt werden.

Die Faszie, ein umhüllendes, verbindendes Netzwerk aus kollagenem Bindegewebe

Hier­zu gehö­ren sowohl die tie­fen Fas­zi­en wie Gelenk‑ und Organ­kap­seln als auch Seh­nen­plat­ten, Bän­der und Seh­nen. Der gan­ze Kör­per wird außer­dem von den ober­fläch­li­chen Fas­zi­en wie ein Tau­cher­an­zug umfasst.

Das ober­fläch­li­che und das tie­fe Fas­zi­en­ge­we­be stel­len ein nicht­neu­r­a­les Kom­mu­ni­ka­ti­ons­netz­werk dar und sind somit wie ein „Sin­nes­or­gan“.

Da Fas­zi­en ver­kle­ben und/oder sich ver­här­ten kön­nen, kann die­ser Ver­lust der Ver­schieb­lich­keit Fol­gen auf unser All­ge­mein­be­fin­den haben. Vie­le Blut- und Lymph­ge­fä­ße wan­dern durch die Fas­zie, brin­gen Nähr­stof­fe in das Gewe­be und trans­por­tie­ren Schad­stof­fe ab. So kann eine ver­kleb­te Fas­zie die­sen Flüs­sig­keits­trans­port mas­siv stö­ren, dies kann zu chro­ni­schen Ver­span­nun­gen und Schmer­zen führen.